Wie früher der Aufbruch zu anderen Welten faszinierte, so begeistern uns heute die neuen
Möglichkeiten durch Wissenschaft und Technik. Wenn uns schon mal der rasante Fortschritt
überfordert oder überrollt, bekommen wir eine andere Sicht der Dinge. Man fragt sich was
ist das für eine Zeit, wo steuern wir hin? Wie geht das weiter?
Welcher Zeitgeist treibt uns, wild und unberechenbar durch unser Leben?
Wir nehmen dieses Phänomen mal etwas unter die Lupe. Man möchte es wissen, ist so etwas gefährlich oder nicht?
Welche Meinung haben Sie zur Technik? Fühlen Sie sich nicht oft verloren und hilflos
im Technik-Djungle? Macht Ihnen Technik noch Spaß oder stehen Sie immer öfter mit ihr auf Kriegsfuß?
Allein um eine Bedienungsanleitung durchzulesen vergehen Stunden. Die Menge an Möglichkeiten,
bereiten einem Kopfschmerzen. Aber dann fragt man sich, habe ich denn eine Chance, wenn ich mich dem
Fortschritt verweigere? Wohl kaum! - Und schon merken wir, wir werden um unsere Wahlfreiheit betrogen!
Darf man noch anders sein, eine eigene Meinung haben? - Klar, am besten die, der Technikkonzerne!
Da die Industrie bestrebt ist ihre Gewinne zu optimieren, wird eine Meinung suggeriert. Dabei
tönen die Werbetrommeln laut, werden nicht schweigen. Der Tanz um das Goldene Kalb geht weiter. Die
Rattenfänger sind unterwegs, der Verbraucher paralysiert. Zum Massenexodus wird aufgerufen,
Richtung Verkaufskathedrale. Und ist man einmal angefüttert, führt Technik in eine gewisse
Abhängigkeit. Nach dem Neusten kommt das Allerneuste. Wer will stehn bleiben? Weitermachen!
Das ist in dieser Cyberwelt notwendig. Der Kreislauf der Wirtschaft muss künstlich in Gang
gehalten werden. Je mehr Leute mitmachen, um so billiger das Produkt. Jeder will es billig,
also machen alle mit. Oder?
Und draußen tobt der Krieg. Fronten werden aufgebaut. Jeder Technik-Riese verteidigt mit Beißen
und Stechen, sein Wirtschaftsterritorium. Manche Produkte schlagen wie eine Bombe ein. Riesen sind
gierig, nur das ist leider life und keines von Grimm´s Märchen! Na also, es geht doch noch lauter,
schneller, bunter und viel besser. So muss es sein! -
Klar, dieser Fortschritt, wie wir ihn bezeichnen, macht einiges möglich, lässt Ideen wachsen.
Was es vor 25 Jahren noch nicht gab, ist Wirklichkeit geworden. Leider hat diese Idiologie, wie
jedes Ding, zwei Seiten! Beim Genuss dieses hochprozentigen Zeitgeistes, entsteht ein Zerrbild
unserer Wahrnehmung und eine gewisse Abhängigkeit. Muss so viel Technik sein? Manchmal frage ich
mich: Bin ich noch Herr der Lage oder werde ich schon gelebt? Die Frage ist schon lange nicht
mehr, ist das ganze Zeug wirklich nützlich? Neu muss es nur sein! Und dabei haben die meisten
Produkte ein überschaubares Verfallsdatum. Wir sollten Warnaufkleber an jedem neuen Produkt
anbringen, wie: Achtung! Beim Öffnen der Verpackung schon veraltet!
Segen und Fluch der Technik ist eines der Themen, das uns noch sehr beschäftigen wird! Mal
über Suffizienz nachgedacht? Nein? Sie wissen nicht was das ist? Ist ja auch etwas aus der Mode,
und wenig aufregend! Uns gefällt es besser, zu konsumieren! Auch das kann ein Daseinszweck sein!
Der Mensch degeneriert nur so zur Funktion und tritt als Individuum mehr und mehr in den Hintergrund.
Es macht Sinn, schwere Arbeiten von Maschinen übernehmen zu lassen. Aber stellen Sie sich vor, dank
der künstlichen Intelligenz erübrigt sich bald auch das Denken! Schade um die Möglichkeiten des
Menschen, sich kreativ zu verwirklichen!
Haben wir nicht eine schöne Robowelt? Manche sind ja schon mit ihrem PC verheiratet. Schlafen neben
dem Tablet-PC, lassen sich von süßen Handys wecken. Ach, ist das nicht toll! Wofür investieren wir
Zeit, Kraft und unser Geld, wofür leben wir? Hat das Leben nur noch Sinn, wenn wir uns dem
Perfektionismus verschreiben? Wo sind die Selberdenker und Handwerker, die Improvisöre?
Wie haben die Menschen vor uns nur leben können? Ja, das haben wir vergessen oder wollen es auch nicht
wissen! Diese Info wird es auch bald nicht mehr geben, wird auf Goggele und Co gelöscht sein. Die
Alten, die es mal wussten, sind leider nicht mehr unter uns. Stehen wir Jungen, nun vor dem
Abgrund der Menschlichkeit? Trauen wir uns auch den nächsten Schritt?
Albino Luciani , beschrieb diesen Zustand schon 1979:
Wir wissen sehr wohl, dass die unvergleichliche Perfektion, die man durch Forschung und Technik
erreicht hat, bereits an einem Gipfelpunkt angelangt ist, jenseits dessen der Abgrund gähnt, der
die Augen mit Finsternis blendet. Es ist die Versuchung, den Willen Gottes durch eigene Entscheidungen
zu ersetzen, Entscheidungen, die moralische Gesetze untergraben würden. Der heutige Mensch läuft
Gefahr, aus der Erde eine Wüste, aus der Person einen Automaten, aus der brüderlichen Liebe eine
systematische Kollektivierung zu machen und in vielen Fällen dort den Tod zu bringen, wo Gott sich
das Leben wünscht.
Wir werden weiter gehen, denn es funktioniert. Wenn nicht, ist nicht schlimm, die großen Feldversuche
zahlen auch die dummen User. In Update Version x wird jeder Bug (Bug ist ein Programmfehler,
der in der Hard- oder in der Software auftritt) doch beseitigt sein. Wir haben alles im Griff.
Und Version x hat noch mehr fantastische Funktionen. (Ob man die braucht, entscheiden nicht der
User, denn er ist der wahre Loser!)
Na gut... Wir benutzen alle Technik, wäre es nicht besser sie achtsamer, intelligenter, umweltfreundlicher
einzusetzen? Das ist eine Ansicht! Sie haben doch sicher auch eine Meinung, dann raus damit!
Wenn wir die Gesinnung Jesu richtig deuten, sprach er immer von einem einfachen Leben
und das ist interessant!
Niemand kann ein Sklave zweier Herren sein; denn entweder wird er den einen hassen und
den anderen lieben, oder er wird sich zu dem einen halten und den anderen verachten.
Ihr könnt nicht Sklaven Gottes und des Reichtums sein.
Deswegen sage ich euch: Hört auf, euch Sorgen zu machen um eure Seele über das, was ihr
essen oder was ihr trinken werdet, oder um euren Leib über das, was ihr anziehen werdet.
Bedeutet die Seele nicht mehr als die Speise und der Leib [mehr] als die Kleidung?
Beobachtet aufmerksam die Vögel des Himmels, denn sie säen nicht, noch ernten sie,
noch sammeln sie [etwas] in Vorratshäuser ein; dennoch ernährt sie euer himmlischer
Vater. Seid ihr nicht mehr wert als sie? Wer von euch kann dadurch, daß er sich sorgt,
seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzufügen? Auch hinsichtlich der Kleidung, weshalb
macht ihr euch Sorgen? Lernt eine Lektion von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen;
sie mühen sich nicht ab, noch spinnen sie; doch sage ich euch, daß nicht einmal Salomo
in all seiner Herrlichkeit wie eine von diesen bekleidet war. Wenn nun Gott die Pflanzen
des Feldes, die heute stehen und morgen in den Ofen geworfen werden, so kleidet, wird er
nicht vielmehr euch kleiden, ihr Kleingläubigen? Darum macht euch nie Sorgen und sprecht:
‚Was sollen wir essen?‘ oder: ‚Was sollen wir trinken?‘ oder: ‚Was sollen wir anziehen?‘,
denn all diesen Dingen streben die Nationen begierig nach. Denn euer himmlischer Vater
weiß, dass ihr all diese Dinge benötigt.
So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und SEINE Gerechtigkeit zu suchen, und alle
diese [anderen] Dinge werden euch hinzugefügt werden. Macht euch also niemals Sorgen um
den nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen haben. Jeder Tag hat an
seinem eigenen Übel genug.
[
Matthäus 6:24-34
]
Es ist immer gut zu wissen, dass alles seine Zeit hat. Es ist immer Zeit für Menschlichkeit!
Schreiben Sie uns Ihre Meinung!
M.Dziapko 2013